Unser 100-jähriges Jubiläum beschenkte uns mit Geschichten, die Generationen verbinden. Seit 84 Jahren lebt Renate Babkuhl in derselben Wohnung in Berlin-Neukölln. Seit ihrer Geburt teilt sie ihr Zuhause mit degewo. Gemeinsam mit ihrem Mann Hans hat sie Trümmer und Mauern, Hoffnung und Glück erlebt. Ganz anders, aber ebenso bewegend, ist die Geschichte von Marie-Luise und Kevin. 2022 zogen die Anfang 20-Jährigen in unser neu gestaltete Karl-Holtz-Quartier in Marzahn – ihre ersten eigenen Wohnungen. Von Balkon zu Balkon lernten sie sich kennen, wurden ein Paar und gestalten gemeinsam ihr erstes Zuhause. Ein Beispiel für ein Zuhause, das neue Chancen bietet, ist das Modellprojekt „ToM – Tolerantes Miteinander“ in Altglienicke. Hier leben Menschen mit und ohne Fluchthintergrund gemeinsam und fördern ein respektvolles Miteinander – so wie Ayman Mouhammad, ein syrischer Flüchtling. Ihre Geschichten zeigen, was ein Zuhause ausmacht: Es ist ein Ort, der Erinnerungen bewahrt, neue Chancen schafft und unterschiedliche Lebenswelten miteinander verbindet.

Unsere Kieze erzählen Geschichten von Veränderungen, die das Leben prägen und von einem Zuhause, das bleibt. So wie bei Bärbel und Udo Schulte, die seit 1969 in der Gropiusstadt zu Hause sind. Damals war vieles noch Baustelle, doch mit der Zeit wuchs das Viertel zu einem lebendigen Stadtteil heran. Hier zogen sie ihre Kinder groß und schätzen bis heute die Grünflächen und gute Anbindung. Ähnlich geht es Marion und Klaus Liedtke, die seit 1968 in der Krugpfuhlsiedlung in Britz wohnen. Ihr Einzug fühlte sich damals an wie Urlaub: ein modernes Zuhause inmitten ländlicher Idylle. Heute ist das Viertel urbaner geworden, aber der besondere Charme der Siedlung ist geblieben. Diese Geschichten zeigen, dass unsere Kieze nicht nur Orte des Wandels sind, sondern auch beständige Rückzugsorte.

Unsere Kieze sind lebendig und verändern sich – doch einige Gesichter gehören schon lange dazu. Drei unserer Gewerbemietenden stehen exemplarisch für diese Beständigkeit: Lutz Nienerowski führt seit über 20 Jahren seine Druckerei an der Marzahner Promenade und hat mit „Marzahn Live“ das lokale Miteinander gestärkt. Darya Graf kam vor 18 Jahren aus der Ukraine nach Berlin und verwirklichte 2020 mit ihrer Maßschneiderei einen Traum – mit nachhaltigem Upcycling und viel Herz für ihr Handwerk. Und Rainer Schwadtke, Bäckermeister aus Friedrichshagen, begeistert seit fast 30 Jahren mit traditionellem Backhandwerk – zu unserem Jubiläum sogar mit einem ganz besonderen Gebäck: dem degewo-Logo. Mit ihrem Engagement und ihrer Leidenschaft bereichern sie ihre Kieze – und sind fester Bestandteil unserer Gemeinschaft.

Wo früher ungenutzte Flächen waren, entstehen neue Impulse für die Nachbarschaft. Zwei Eröffnungen unseres letzten Jahres zeigen, wie neue Orte das Miteinander stärken: Am Ackerplatz haben Enes Eksi und Emirhan Adas mit viel Herzblut einen Kiezshop eröffnet, der nicht nur Produkte des täglichen Bedarfs anbietet, sondern auch ein Treffpunkt für die Anwohnerinnen und Anwohner ist. Auch in der Gropiusstadt haben wir Raum für Begegnung geschaffen: Gemeinsam mit ALBA BERLIN wurde die ehemalige „Milchbar“ zum ALBA Jugendclub. Hier finden Jugendliche einen Ort, an dem sie sich bewegen und gemeinsam Zeit verbringen können. Mit starken Partnern gestalten wir unsere Kieze aktiv mit – für mehr Gemeinschaft und Lebensqualität.

Bei degewo haben Mieterinnen und Mieter eine starke Stimme. Der Mieterrat vertritt ihre übergeordneten Interessen und bündelt Anliegen aus den Kiezen, während die Mieterbeiräte direkt in unseren Nachbarschaften aktiv sind. Wie vielfältig dieses Ehrenamt ist, erzählten uns Mario Prymuschala und Heidi Kirbach anlässlich unseres 100-jährigen Jubiläums im persönlichen Interview. Ihr Einsatz wird von uns geschätzt: 2024 würdigten wir ihn mit einem Besuch des ISTAF zum „Tag der Mietergremien“. Zudem standen Wahlen, Fortbildungen und der Ausbau der Gremien im Fokus – für noch mehr Mitbestimmung in unseren Quartieren.

Kinder und Jugendliche brauchen Räume, in denen sie wachsen, lernen und träumen können. In unserem Jubiläumsjahr schauten wir im Jugendclub „Sprühlinge Corner“ in Berlin-Spandau vorbei. Hier schafft Ben Mansour einen Ort, an dem sich Kinder kreativ entfalten und Verantwortung übernehmen können. Ob beim Sprayen, in Sportworkshops oder in offenen Gesprächsrunden – die jungen Menschen entdecken ihre Stärken, lernen neue Fähigkeiten und gewinnen Selbstvertrauen. Seit fast 30 Jahren ist der Kinderkeller im Kulturhochhaus Marzahn eine feste Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche. Marina Bikádi begleitet sie mit Hausaufgabenhilfe, Freizeitangeboten und kreativen Projekten. Besonders berührend ist es für sie, mitzuerleben, wie die Kinder groß werden und über die Jahre ihren eigenen Weg finden, erzählte sie uns im persönlichen Interview. Mit sozialen Angeboten wie diesen sorgen wir dafür, dass aus jungen Träumen echte Perspektiven werden.

Mit Events wie dem Mieterhandball-Camp, den Soccerlympics, der Bewegungschallenge und dem Schülertriathlon gaben wir Kindern auch in unserem Jubiläumsjahr wieder die Möglichkeit, in einem positiven Umfeld Spaß an der Bewegung zu haben. Unser degewo-Junior-Team begleitete aufstrebende Talente wie Nova Kienast und unterstützte sie, ihre sportlichen Träume zu verwirklichen. Unsere Kooperationen und Veranstaltungen fördern nicht nur sportliche Fähigkeiten, sondern auch den respektvollen Umgang und das Miteinander in unseren Nachbarschaften. So können Kinder ihre Stärken entdecken und gemeinsam eine großartige Zeit erleben – im Team und mit Freude an der Bewegung.

Mit Kunst und Kultur bereicherten wir auch in 2024 unsere Kieze. In der Gropiusstadt unterstützten wir die Initiative der Urbanen Praxis Berlin Mondiale für kreative Projekte, die Kunst und Nachbarschaft miteinander verbinden. Die „Klang und Kunst Promenade“ lockte im Juni zahlreiche Besucher an, die entlang der Marzahner Promenade ein vielfältiges Kulturprogramm erlebten. Für festliche Stimmung sorgten die Weihnachtskonzerte der „Christmas Promenade“. Junge Menschen erhielten durch Leonie Hentschel erneut einen inspirierenden Zugang zur Welt der Klassik – im Rahmen der berlinweit einzigartigen Kooperation „degewo meets @konzerthaus-berlin“ begeisterte sie mit ihrer Musikpädagogik. Wir trafen sie anlässlich unseres Jubiläums zum Interview. Ergänzt wurde unser Engagement durch kleinere, aber ebenso bedeutende Aktionen wie Sankt-Martins-Umzüge oder Aktivitäten zum Tag der Nachbarn.